Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Juliane Rothenburg I René Koslik, ein Mann Anfang vierzig, wird wegen Verdachts auf einen Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert. Ab sofort befindet er sich in einer klaustrophobischen Situation: Er darf - aus versicherungsrechtlichen Gründen - nicht nach draußen, ist quasi gefangen, irrt durch labyrinthische Gänge, wartet auf Untersuchungen, schlurft durch Speisesäle, wartet. Auf was? Auf den Urteilsspruch? Seine Exekution? Seinen Freispruch? Von einem Augenblick zum nächsten hat er die Entscheidungshoheit über sein Leben verloren. Doch dann läuft ihm im Bademantel ein ehemaliger Kommilitone über den Weg und ein Kapitel im Buch seines Lebens wird aufgeschlagen, das er lange verdrängt hatte.
Im Transitraum, bevor die Gegenwart sich formiert und die Zukunft beginnt, wird die Vergangenheit zu Grabe getragen. In rhythmisiertem, drängendem Duktus werden Figuren im Vorfeld der Zerstörung gezeichnet. Sie sind nicht auf Revolution aus, sie sind auf der Suche: Wie kann man richtig handeln, richtig leben in einem Dickicht aus Zwängen und Gegebenheiten? Wie ein Fixpunkt taucht Rosa an ihrem Horizont auf. Über Nachrichtenschnipsel und YouTube-Mitschnitte verbreiten sich ihre Botschaften, werden verlinkt, geteilt, kommentiert. Endlich gibt es jemanden, der Haltung zeigt, eine Richtung vorgibt. Erst scheint alles noch logisch und machbar, kleine Schritte der Veränderung, hin zu einer besseren Welt. Doch dann passiert ein Anschlag, die Fronten werden unübersichtlich, die Wut steigt. Fast zärtlich wird die Welt in Brand gesteckt, als könne man sie so auf Null setzen und die Zukunft aus der Asche aufsteigen lassen...
Krimi · Paris. Valentine ist verschwunden. Vor den Augen von Lucie Toledo, die das 15-jährige Mädchen aus reichem Haus observieren sollte. "Apokalypse Baby" ist Krimi, Roadmovie und Gesellschaftsstudie in einem. // Aus dem Französischen von Dorit Gesa Engelhardt und Barbara Heber-Schärer / Mit Rosalie Thomass, Viola von der Burg, Pola O´Mara u.a. / Bearbeitung und Regie: Martin Heindel / BR 2019
Krimi · Barcelona. Die 15-jährige Valentine wird von ihrer Familie gesucht. Nicht etwa aus Sehnsucht, der Großvater hat sie zur Haupterbin gemacht. "Apokalypse Baby" ist Krimi, Roadmovie und Gesellschaftsstudie in einem. // Aus dem Französischen von Dorit Gesa Engelhardt und Barbara Heber-Schärer / Mit Rosalie Thomass, Viola von der Burg, Pola O´Mara u.a. / Bearbeitung und Regie: Martin Heindel / BR 2019
Als Hella zu Hause auszieht, bleibt ihre Mutter Esther allein zurück und mit ihr all die Dinge, von denen sie sich unmöglich trennen kann. Da wäre die Sammlung von Strohhüten, die sie an Hellas verstorbenen Vater erinnern, oder dessen Sammlung von Geräten für die Olivenernte.Hella dagegen kann immer weniger mit "Dingen" anfangen. Minimalismus ist ihre Devise. Ihrer Mutter würde sie am liebsten einmal das "Space-Girl" aus ihrer Lieblings-Anti-Messie-Sendung "Platz da!" vorbeischicken. Als Hella nach ein paar Jahren, inzwischen mit Freund und Kind, tatsächlich mehr Platz braucht, bittet sie Esther um das Haus. Da bricht er offen aus, der Generationenkonflikt um Ressourcen und gegenseitige Verbindlichkeiten.
Ein Mordfall? Im bayerischen Dorf Walching wird ein junges Mädchen von seinen Zieheltern tot aufgefunden. Der erste Teil der preisgekrönten Krimireihe spielt in den Wirren der Münchner Räterepublik in den 1920er Jahren. // Mit Peter Weiß, Günter Maria Halmer, Bettina Redlich, Friedrich von Thun, Elmar Wepper u.a. / Regie: Bernd Schroeder / BR 1995
Ein Mordfall? Im bayerischen Dorf Walching wird ein junges Mädchen von seinen Zieheltern tot aufgefunden. Der erste Teil der preisgekrönten Krimireihe spielt in den Wirren der Münchner Räterepublik in den 1920er Jahren. // Mit Peter Weiß, Günter Maria Halmer, Bettina Redlich, Friedrich von Thun, Elmar Wepper u.a. / Regie: Bernd Schroeder / BR 1995
Bei dieser reinen Wortkomposition, basierend auf Zeitungsnachrichten, werden die schriftlichen Fundstücke akustisch weiterverarbeitet, indem Überschriften durch verschiedene textliche Verfahren in neue und überraschende Sinnzusammenhänge überführt werden. Neben der latent politischen Komponente interessiert den Autor auch die spezifisch poetische Qualität dieser Textform. | Mit: Kirsten Drope, Georg Gädker, Judith Hilger und Philipp Niederberger | Komposition und Regie: Marc Matter | (Produktion: SWR 2021)
An einem kalten Septembermorgen wird der Commissario von der Stadtpolizei Venedigs aus dem Bett geklingelt und muss einen dieser Anrufe entgegennehmen, auf die er lieber verzichtet hätte: In einem Kanal treibt eine Leiche - ein gut aussehender, sportlicher Mann. Getötet wurde er von einem Profi, wie die direkt ins Herz zielenden Stiche vermuten lassen. Kleidung und Tascheninhalt deuten darauf hin, dass der Tote Amerikaner war.
Die Spuren führen Brunetti zum organisierten Verbrechen. Doch auch das amerikanische Militär und der italienische Machtapparat sind verwickelt. Gibt es Verbindungen zur Drogenszene? Steckt ein Giftmüllskandal hinter dem Fall? Eine harte Nuss für Brunetti, der sich von den Machenschaften in der Lagunenstadt nicht unterkriegen lässt: Unkonventionell und stets geleitet von seiner Menschenkenntnis treibt er seine Ermittlungen voran, nutzt sein Netzwerk an Kontaktpersonen vor Ort und durchstreift wieder und wieder die Gassen Venedigs.
-Spurensuche- Die Schreibmaschine muss vom Fabulierer zurückerobert werden, damit mit ihrer Hilfe endlich auch die Geschichte von Orwells Frauen erzählt werden kann. Denn sie sind "the girls from the fiction department". Ohne sie kein "1984". Sie müssen sich die Requisiten der Geschichte zurückholen! Oder? // Von David Z. Mairowitz und Philine Velhagen / Regie: David Z. Mairowitz und Philine Velhagen / WDR 2021
-Spurensuche- Orwells Remington-Schreibmaschine, endlich gefunden, ist störrisch. Sie will sich nicht von fremden Fingern tippen lassen, sie tippt lieber selbst - dabei sollen auf ihr doch die Memoiren des Fabulierers entstehen. Vielleicht ist eine Zeitreise in die 1960er eine Lösung. Aber was, wenn man 1984 strandet? // Von David Z. Mairowitz und Philine Velhagen / Regie: David Z. Mairowitz und Philine Velhagen / WDR 2021